Materialien zum NATO-Russland-Konflikt in der Ukraine

Hingewiesen sei vor allem auf die Schlüsselzitate, den Vortrag des US-Strategen George Friedman sowie auf die sehr unterhaltsamen wie aufschlussreichen Sketche von Lisa Fitz.
Wer etwas mehr Zeit investieren kann, sollte sich das sehr informative Gespräch mit Mark Sleboda auf The Grayzone anhören.

George Friedman (Stratfor) beim Chicago Council on Global Affairs (15 Min.)
Video: https://odysee.com/@geopol:a/friedman:e?t=561 (YouTube: https://youtu.be/krWiNBzcMto?t=561)

Raymond McGovern (ehemaliger CIA-Berater des früheren US-Präsidenten) zur nuklearen Einkreisung Russlands durch die NATO (USA) und das Verschweigen der westlichen Medien
Video: https://odysee.com/@geopol:a/tomahawk:13 (Auf YouTube inzwischen zensiert.)
Hinweis: https://sonar21.com/understanding-ukraine-and-russia-from-george-h-w-bushs-cia-briefer/

Professor John J. Mearsheimer (Universität Chicago) zur Schuldfrage
Video: https://youtu.be/qciVozNtCDM?t=4012

Lisa Fitz: Olga Geheimnikova, Agentin
Teil 1: https://youtu.be/fJH20po4Xd0 (10 Min.)
Teil 2: https://youtu.be/Stoq7VsVzoE (11 Min.)
Hinweis: https://www.nachdenkseiten.de/?p=81271

CONFIDENTIAL: WikiLeaks Document PROVES U.S. Knew NATO Expansion Would Cause Russia/Ukraine War
Video: https://libertarianinstitute.org/dont-tread-on-anyone/nyet-nato/
Text: https://wikileaks.org/plusd/cables/08MOSCOW265_a.html

Augenzeugenbericht von Susann Witt-Stahl zu den faschistischen Kräften in der Ukraine
Video: https://youtu.be/Ni2r3BNmTrY?t=1426

Links zu Medien

Schlüsselzitate:

»Hatten Amerikaner und Deutsche denn wirklich geglaubt, der russische Präsident, der durch die harte Schule des KGB gegangen ist, werde passiv zuschauen, wie Washington und Brüssel eine politische ›Einkreisung und Isolierung‹ seines Landes betrieben, und diese gefügig hinnehmen?« – Peter Scholl-Latour im Jahr 2006.

»The question on the table for the Russians is: Will they retain a buffer zone that is at least neutral, or will the West penetrate so far in Ukraine that they are 70 miles [100 km] away from Stalingrad or 300 miles [500 km] away from Moscow. For Russia the status of Ukraine is an existential threat.« – George Friedman (Gründer und Geschäftsführer von Stratfor) im Februar 2015 im mündlichen Vortrag (https://odysee.com/@geopol:a/friedman:e?t=561, https://youtu.be/krWiNBzcMto?t=561).

»Die vorbereitenden Maßnahmen für die Integration der Ukraine in die Atlantische Allianz sind – unabhängig vom Wahlergebnis – längst im Gange. Die ukrainische Armee wird mit Hilfe von amerikanischen und auch einigen deutschen Offizieren auf NATO-Standard umgestellt. Eine Debatte über dieses höchst kritische Engagement hat im Deutschen Bundestag nie stattgefunden.« – Peter Scholl-Latour im Jahr 2006.

»Die sowjetische, dann die russische Führung wurde systematisch über den Tisch gezogen. Sämtliche Zusagen wurden widerrufen. Wie eine Art ›Juggernaut‹ – der Vergleich stammt von einem britischen Diplomaten, der lange in Indien gedient hatte – bewegte sich der erdrückende militärische Apparat der NATO gen Osten.« – Peter Scholl-Latour im Jahr 2006.

»[…] Das Kommando- und Kontrollsystem der ukrainischen Truppen wurde bereits in die NATO-Truppen integriert. Das bedeutet, dass das Kommando über die ukrainischen Streitkräfte, auch über einzelne Einheiten und Untereinheiten, direkt vom NATO-Hauptquartier aus ausgeübt werden kann.
[…]
Nachdem die Vereinigten Staaten den Vertrag über Kurz- und Mittelstreckenraketen gebrochen haben, entwickelt das Pentagon bereits offen eine Reihe von bodengestützten Angriffswaffen, darunter ballistische Raketen, die Ziele in einer Entfernung von bis zu 5.500 Kilometern erreichen können. Wenn solche Systeme in der Ukraine eingesetzt werden, können sie Ziele im gesamten europäischen Gebiet Russlands sowie jenseits des Urals treffen. Tomahawk-Marschflugkörper bräuchten weniger als 35 Minuten, um Moskau zu erreichen, 7 bis 8 Minuten für ballistische Raketen aus der Region Charkow und 4 bis 5 Minuten für Hyperschallraketen. Das nennt man, das Messer an der Kehle zu haben. Und ich habe keinen Zweifel daran, dass sie diese Pläne genauso umsetzen werden, wie sie es in den vergangenen Jahren immer wieder getan haben, indem sie die NATO nach Osten ausdehnen und militärische Infrastruktur und Ausrüstung an die russischen Grenzen verlagern, wobei sie unsere Bedenken, Proteste und Warnungen völlig ignorieren. Nach dem Motto: Entschuldigen Sie, die sind uns wurscht und wir tun, was immer wir wollen, was immer wir für richtig halten.« – Der russische Präsident Wladimir Putin im mündlichen Vortrag am 21. Februar 2022.

Unter Führung der USA hat die NATO also wissentlich – siehe das Zitat des US-Strategen Friedman – mit der Stationierung von Raketen in der Ukraine, also nur 500 Kilometer von Moskau entfernt, für Russland eine existenzbedrohliche Situation zu schaffen versucht.

Quellenangaben und weitere Zitate: https://owlofminerva.net/files/philosophical_bibliography_update.pdf#page=32
(Dauerhafter Link: https://doi.org/10.4444/100.110)


Interview mit Mark Sleboda: Forever war in Ukraine or an end to the unipolar world? (1 h)
https://thegrayzone.com/2022/03/04/war-ukraine-unipolar-world/

Army vet: Biden has made it very clear we’re not coming to rescue Ukraine (4 Min.)
https://video.foxbusiness.com/v/6299630074001#sp=show-clips


»Jeder, der das Kriegsgeschehen beobachtet, weiß, dass es im Gegensatz zu Flächenbombardements der NATO in Jugoslawien und im Irak bisher noch zu keinem in der Ukraine gekommen ist, dabei wäre es der russischen Luftwaffe sicher ein Leichtes, das Land in kürzester Zeit einfach plattzumachen. Wladimir Putin hat angekündigt, dass es nicht um die Eingliederung der Ukraine in die Russische Föderation geht, sondern um eine begrenzte militärische Aktion zur Demilitarisierung und Entnazifizierung. Er betonte auch, dass die Angriffe nur militärischen Zielen dienen, die Zivilbevölkerung geschont und ukrainische Soldaten achtungsvoll behandelt werden sollen – also Regeln, die für einen Krieg eigentlich nicht rücksichtsvoller sein könnten. All das wird hierzulande bewusst ignoriert oder als Propaganda abgetan. Die Wahrheit stirbt im Krieg immer zuerst, das weiß man seit Lord Ponsonbys 10 Regeln der Kriegspropaganda. Dabei hat Europa – allen voran auch Deutschland – 8 Jahre lang weggeschaut, als ultranationalistische Kräfte aus der Ukraine einen Apartheidstaat gemacht haben und auch alle Bemühungen hintertrieben, das Problem mit den abtrünnigen selbsternannten Volksrepubliken auf diplomatischem Wege im Rahmen des Minsk-II-Vertrages zu lösen. Einen Versuch, sich in das russische Gegenüber hineinzuversetzen und seine Perspektive einzunehmen, gab es nur von denen, die keine Macht haben – vorzugsweise einigen Linken – während von den herrschenden politischen Institutionen nur Forderungen an Russland formuliert wurden, was dieses tun müsse, um vom Westen freundlich als Vasall akzeptiert zu werden.

Wenn es um militärische Interventionen geht, müssten Europa und die USA eigentlich brav den Mund halten – immerhin haben sie in den letzten 20 Jahren selbst so viele völkerrechtswidrige Kriege geführt, dass es ihnen nicht anstehen dürfte, Putin schon nach 6 Tagen einen „Massenmörder“ und „Kriegsverbrecher“ zu nennen: Wer selbst im Glashaus sitzt, soll nicht mit Steinen schmeißen. Doch hat die Doppelmoral auch in Deutschland eine lange Tradition.

[…]

Seit 9/11 hat der Opportunismus in der gesteuerten öffentlichen Meinung noch einmal extrem zugenommen, der alles rechtfertigt, was man selbst tut, da man ja per se der „Gute“ ist. Auf der anderen Seite wird jeder Schritt des politischen Gegners dämonisiert, weil dieser ja sowieso zur „Achse des Bösen“ gehört. Da darf man auch jenseits des Völkerrechtes ungestraft draufhauen, wovon im Nahen Osten ausgiebig Gebrauch gemacht wurde. Doch war die Berichterstattung über Saddam Husseins Einmarsch in Kuwait oder Baschar al-Assads Krieg gegen die islamistischen Rebellen in Syrien harmlos gegenüber dem Sturm, der gerade gegen Russland losgebrochen ist. Doch was ist der Grund jenseits der russischen Frechheit, es zu wagen, gegen die Verteidiger der „westlichen Werte“ aufzubegehren, in Deutschland auf eine nie dagewesene Weise jedes Maß zu verlieren und in eine kollektive Hetze gegen Russland zu verfallen? Wieso wird Wladimir Putin moralisch noch unter den Taliban angesiedelt?

[…]

Dabei ist die Ablehnung der NATO durch Russland nicht unbegründet. Immerhin hat der westliche Imperialismus in den letzten 20 Jahren mindestens 7 völkerrechtswidrige Kriege aus wirtschaftlichen und geostrategischen Interessen geführt. Natürlich hat der Wolf Kreide gefressen und kommt in seiner Selbstdarstellung als Friedensengel daher. Aber jeder, der Marx gelesen hat, weiß, dass der Kapitalismus zur Akkumulation des Kapitals 3 Hauptwege hat: billige Rohstoffe, billige Arbeitskräfte, neue Absatzmärkte. Dafür schreckt er vor nichts zurück. Nachdem der Versuch des Westens, sich die Rohstoffe Sibiriens auf friedliche Weise einzuverleiben, dank Putin gescheitert ist, muss Russland davon ausgehen, dass er es sich mit Gewalt holt – dafür ist sein Rohstoffreichtum einfach zu verlockend. Um das zu erkennen und darauf zu reagieren, muss man kein „durchgeknallter Diktator“ sein – dafür reicht rationales Denken und Verantwortungsbewusstsein im Interesse des Volkes, das man vertritt, völlig aus. […]«

Auszug aus:

Gotthilf Freudenreich
Der kollektive Schatten Deutschlands. Oder: Wieviel Faschismus steckt immer noch in uns Deutschen?
09. März 2022
https://www.nachdenkseiten.de/?p=81704
Abgerufen am 10. März 2022.


»Auch wenn in der hiesigen Presse Asow immer wieder aufgehübscht und bestenfalls unter dem Etikett „ukrainische Ultra-Nationalisten“ gezeigt wird (zuletzt in der Geschichte mit der Oma bei der Schießausbildung), in ihrem wirklichen Verhalten gehören sie in die selbe Kategorie wie der IS, und die Bewegungen zwischen den einen und den anderen folgen einer inneren Logik. Sie eint eine durch nichts gezügelte Brutalität und völliger Verzicht auf jeden zivilisatorischen Firnis. Asow ist eine Waffen-SS auf Meth mit moderner militärischer Ausrüstung. Aber nicht weit weg im Orient oder irgendwo tief im Kaukasus, sondern in einem europäischen Land mit Visafreiheit für die EU. Eigentlich müsste es ein gemeinsames europäisches Interesse geben, solche Truppen nicht aufkommen zu lassen.

Es ist allerdings mitnichten so, dass Asow eine in der Ukraine völlig randständige Gruppe wäre. Klitschko zum Beispiel ließ sich gerne mit ihnen ablichten. Ihre Freunde und Förderer sitzen an den Schaltstellen der ukrainischen Sicherheitsstrukturen, seit 2014. Die Übergänge zwischen den klar identifizierbaren Nazistrukturen (und nein, das sind keine Neonazis, das ist eine ununterbrochene Traditionslinie bis zurück zum Bataillon Nachtigall) und den demokratisch scheinenden sind offen. Niemand aus der gegenwärtigen ukrainischen Elite hat irgendwelche Bedenken, sich mit diesen Leuten blicken zu lassen. Bandera ist immerhin der Held dieser Ukraine, und vor den Bandera-Leuten hat es sogar der deutschen SS gegraust.«

Auszug aus:

Dagmar Henn
Ein demokratisches Europa müsste helfen, die Ukraine von Nazis zu befreien
28. Feb. 2022
https://de.rt.com/meinung/132733-demokratisches-europa-musste-helfen-ukraine/
https://rtde.site/meinung/132733-demokratisches-europa-musste-helfen-ukraine/
Abgerufen am 10. März 2022.


»When Zelensky took office in May 2019, the Azov Battalion maintained de facto control of the strategic southeastern port city of Mariupol and its surrounding villages. As Open Democracy noted, “Azov has certainly established political control of the streets in Mariupol. To maintain this control, they have to react violently, even if not officially, to any public event which diverges sufficiently from their political agenda.”

[…]

A month later, as war with Russia drew closer, Zelensky awarded Right Sector commander Dmytro Kotsyubaylo the “Hero of Ukraine” commendation. Known as “Da Vinci,” Kosyubaylo keeps a pet wolf in his frontline base, and likes to joke to visiting reporters that his fighters “feed it the bones of Russian-speaking children.”«

Auszug aus:

Alexander Rubinstein / Max Blumenthal
How Ukraine’s Jewish president Zelensky made peace with neo-Nazi paramilitaries on front lines of war with Russia
March 4, 2022
https://thegrayzone.com/2022/03/04/nazis-ukrainian-war-russia/
Abgerufen am 10. März 2022.


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Über 

I am Marlene Hilsenrath, widow of the Jewish German-language writer Edgar Hilsenrath (known for The Nazi and The Barber, but also for Night and The Story of the Last Thought).

Ich bin Marlene Hilsenrath, die Witwe des deutsch-jüdischen Schriftstellers Edgar Hilsenrath (bekannt für Der Nazi & der Friseur, außerdem für Nacht und Das Märchen vom letzten Gedanken).

Homepage: marlene.hilsenrath.de